Jobsucher und Professionals: Warum nicht auf ein Business-Netzwerk verzichtet werden sollte

Dass ohne Internet nichts mehr geht, ist trotz der verschleppten Digitalisierung in Deutschland mittlerweile eine Binsenweisheit. Familien und andere Gruppen nutzen wie selbstverständlich WhatsApp, um sich auszutauschen, so mancher Behördengang kann online erledigt werden – und selbst der konservativste Personalverantwortliche wird seine Bewerber einer kurzen Google-Suche unterziehen und ihre Profile in den sozialen Netzwerken checken.

Professionell Netzwerken: Xing oder LinkedIn?

Allein aus diesem Grund ist es relevant, die Persönlichkeitseinstellungen auf Facebook & Co. aktuell zu halten. Wer schon unbedingt unter seinem Klarnamen feuchtfröhliche Partybilder, extreme politische Ansichten und anderes posten muss, sollte dies zumindest nur für Freunde zugänglich machen und nicht öffentlich. Für die Karriere gibt es andere Netzwerke. Früher war Xing das führende Job-Netzwerk, mittlerweile hat LinkedIn dem Netzwerk den Rang abgelaufen. Zumindest, was die Reichweite angeht, denn LinkedIn richtet sich als amerikanisches Netzwerk international aus, während Xing auf die DACH-Region, also Deutschland, Österreich und die Schweiz, fokussiert. Welches dieser Job-Netzwerke man auswählt, hängt also vor allem von der Ausrichtung der eigenen Profession bzw. der potenziellen Kunden ab. Natürlich kann man auch in beiden präsent sein, doch erfahrungsgemäß entwickelt sich im Laufe der Zeit eines zum Stamm-Netzwerk, während das andere unbetreut nebenher läuft. Immerhin kann man in diesen Netzwerken nicht nur berufliche Kontakte knüpfen, sondern sich auch in diversen Expertengruppen austauschen. In der heutigen Krisen-Zeit mit ihren wachsenden alltäglichen Anforderungen, von der Haushaltsführung bis zum Aktienkauf, sind zwei Netzwerke allein aus Zeit- und Energiegründen kaum händelbar!

Verzichten sollte man keinesfalls auf das professionelle Netzwerken. Schließlich gilt nicht erst seit gestern die Maxime: Wer im Internet nicht gefunden wird, den gibt es nicht. Und selbst, wenn potenzielle Kunden einen offline gefunden haben – spätestens bei der Weiterempfehlung kommt der eigene Internetauftritt zum Tragen. Und dieser erschöpft sich eben längst nicht mehr in der eigenen Website, sondern bildet ein – möglichst stimmiges – Gesamtpaket aus allem, was über die eigene professionelle Person oder das eigene Unternehmen im Internet verfügbar ist. Dazu gehören unter anderem der Unternehmenseintrag bei Google (früher: Google My Business) und ein berufsbezogenes Profil in mindestens einem sozialen Netzwerk. Das auf Bilder fokussierende Instagram ist dabei eher ein Nice-to-Have: Hier kann das – vor allem jüngere – Publikum einen bunten Einblick hinter die Kulissen bekommen. Um sich einen seriösen Ruf aufzubauen, empfiehlt sich jedoch das Aktivsein im professionellen Netzwerk. Auf LinkedIn als weltweit größtem beruflichen Netzwerk kann man nicht nur Jobs finden, sondern sich mit allen Kompetenzen ins rechte Licht rücken, ob bei zukünftigen Arbeit- bzw. Auftraggebern oder anderen Experten des eigenen Fachgebietes, woraus wiederum fruchtbare Kollaborationen entstehen können. Die eigene Expertise wird natürlich auch dadurch untermauert, wie viele andere Menschen einem im Netzwerk folgen. Wer lediglich eine Handvoll Kontakte vorzuweisen hat, kann auch sonst nichts auf dem Kasten haben, denken viele. Ob das stimmt oder nicht – Expertise und damit professionelle Wertigkeit wird heutzutage auch in der Anzahl der Follower gemessen.

Messlatte für professionelle Wertigkeit

LinkedIn als weltweiter Marktführer unter den professionellen Netzwerken gehört mit seinen fast 800 Millionen Nutzern zum Microsoft-Konzern, was die internationale Marktführerschaft bestärkt. Nutzer können Kontakte in 200 Länder knüpfen – auf 24 Sprachen, wenn sie möchten. Darüber hinaus besitzt LinkedIn eine Funktion zum Liken von Fachartikeln. Wer einen verfasst, kann sich hier ausgezeichnet positionieren. Neben einer kostenlosen Basis-Mitgliedschaft, die es erlaubt, nach Kontakten zu suchen und diesen Vernetzungsanfragen zu senden sowie Nachrichten mit Kontakten auszutauschen, gibt es ein Upgrade mit verschiedenen Premium-Mitgliedschaften. Für Jobsuchende beispielsweise bietet sich „LinkedIn Premium Career“ an. Hierdurch erhält man die Möglichkeit, im Monat fünf Direktnachrichten an Nicht-Kontakte zu versenden. Außerdem können die Daten von Profilbesuchern angesehen werden und einiges mehr.

Bevor jemand einer Vernetzungsanfrage zustimmen wird, wird er das Profil des Anfragenden genau unter die Lupe nehmen. Schließlich erhöhen die richtigen Kontakte das eigene Prestige, während die falschen es hinunterziehen. Ein renommierter Kontakt wird also kaum einer Anfrage eines Neulings zustimmen, der erst eine Handvoll Kontakte hat. Auch, wenn die Kontakte später ein Selbstläufer sind – es gilt, über die kritische Anfangsphase hinauszukommen. Zu diesem Zweck lassen sich zu Beginn LinkedIn Follower kaufen. Diese Strategie macht sich schon bald bezahlt. Wer beim Follower kaufen LinkedIn auf dem Schirm hat, öffnet sich dort Türen, die einem Profil mit wenigen Followern üblicherweise verschlossen bleiben. Mit einer hohen Anzahl von Followern nämlich setzt man – gerade als Professional – das wichtige Signal, dass man selbst bzw. das eigene Unternehmen erfolgreich ist. Und eine alte Business-Maxime lautet nun einmal: Erfolg zieht Erfolg an.

Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit als Internet-Währung

Nicht zuletzt garantieren mehr Follower eine erhöhte Reichweite, welche wiederum für eine bessere Sichtbarkeit sorgt. Für die Sichtbarkeit sind viele Follower auf den sozialen Netzwerken ebenso wichtig wie die richtige Suchmaschinenoptimierung der eigenen Website, des eigenen Angebots für Google. Sichtbarkeit ist die Währung, mit der im Netz gehandelt wird. Sichtbarkeit bedingt Aufmerksamkeit – und Aufmerksamkeit zieht Aufträge nach sich bzw. bei der Jobsuche die erwähnte Festanstellung. Es reicht nicht, einfach (im Netz) zu sein – man muss, heutzutage mehr denn je, sichtbar sein.

2023-12-05T15:44:28+01:00
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