MARKENKLEIDUNG – SINNVOLL ODER NICHT?
Ich nehme hier die Blogparade von Lothar zum Anlass, um mich mit dem Thema Markenkleidung auseinanderzusetzen. Denn dieses Thema ist nicht nur bei jungen Leuten von Bedeutung, sondern ist auch im Beruf einen entscheidende Frage. Hier einige Gedanken dazu.
#1 – Markenkleidung im privaten Bereich tragen
Ich selber bin was Kleidung angeht der absolute Minimalist. Im privaten Bereich kaufe ich mir meistens etwas von den Discountern. Denn bei mir hat sich der Gedanke schon in jungen Jahren durchgesetzt, dass nicht die Kleidung den Mensch macht, sondern der Mensch die Kleidung. Es gibt da eine Szene in Fight Club, da hat Brad Pit ein Unterhemd an, auf dem Comics gezeichnet sind. Auch sonst rennt er in dem Film herum, als hätte er sich die Klamotten gekauft, die in der Altkleidersammlung im Ausschuss gelandet sind. Trotzdem waren die Leute von seiner unendlichen Coolness begeistert. Und so ist das mit der Kleidung. Dieses furchtbare Comic-Unterhemd würde an jedem anderen furchtbar aussehen. Da es aber Pitt in Fight Club getragen hat, wollten zu der Zeit viele Leute so etwas haben.
Wie gesagt, eure Ausstrahlung prägt die Wahrnehmung eurer Kleidung. Wenn ihr der coolste von allen seid, dann könnt ihr die hässlichsten Billighosen tragen – vermutlich werden es euch Leute sogar nachmachen. Gerade junge Leute sind der irrigen Annahme, dass sie erst durch ihr Outfit etwas werden. Nein, es ist genau andersherum.
#2 – Markenkleidung und Qualität
Wenn ich Markenkleidung kaufe, dann immer nur im Sale, im Outlet oder heruntergesetzt. Denn grundsätzlich ist mir schon klar, dass solche Hersteller bessere Materialien verwenden als der Discounter. So gesehen weiß ich auch, dass diese Sachen für längere Zeit besser aussehen werden.
Bei manchen Rabattaktionen ist der Preisunterschied zwischen Discounter und Marke dann gar nicht mehr so groß. In diesem Fall kaufe ich natürlich lieber die Marke.
#3 Markenkleidung in der Arbeit
Die Welt der Arbeit ist ein Faktor, der alles verändern kann. Es gibt Jobs, da sind Anzug und Krawatte Pflicht. Für solche Positionen ist es besser auf Markenkleidung zu setzen. Denn in vielen Unternehmen gilt die Annahme, dass Menschen die aufsteigen wollen, dies durch ihre Kleidung zeigen sollten. Mit einem Schrott-Anzug aus Polyester wird man dort nicht ernst genommen- wenn man Karriere machen will.
Andererseits gibt es auch Jobs, bei denen man in Alltagskleidung auftreten kann. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn trotz legerer Kleiderordnung, ist Kleidung immer noch ein Teil der nonverbalen Kommunikation. Wer sich beruflich nach oben orientiert, der tut besser daran ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen und auf Marken zu setzen. Wie erwähnt, muss das gar nicht so teuer sein. Einfach im Sale kaufen. Wichtig ist nur, dass man nicht mit Sachen herumläuft, auf denen die Logos der Discounter prangern. Sonst kann einem das sogar als Respektlosigkeit ausgelegt werden.
#4 Markenkleidung – warum gibt es sie überhaupt?
Ich selber lehne Markenkleidung einfach deshalb ab, weil es für mich keinen Sinn macht sie zu kaufen. Meine Mitmenschen respektieren mich und ich werde auch ohne sie ernst genommen. Bei dem Thema geht es mir schlichtweg ums Geld. Warum soll ich 300€ für einen Pullover ausgeben, wenn ich einen für 15€ haben kann? Diese Ausgaben spare ich mir und stecke sie lieber in Aktien und Wertpapiere. Oder vielleicht irgendwann in eine Immobilie. Das sind wahre Investments, denn sie bringen mir Einnahmen zurück.
Manchmal erscheint es einem abstrus, warum Menschen überhaupt bereit sind solche Beträge zu zahlen. Aber was das angeht muss ich sagen, dass Kunden von Top-Markten gut verstehe. Markensachen sind hochwertig produziert und sehen vom Design her normalerweise sehr gut aus. Ein Anzug von Gucci ist schon eine andere Nummer als einer vom Discounter.
Der Unterschied ist nur, dass solche Kleidung von Leuten getragen wird, für die es finanziell gesehen absolut keine Rolle spielt, ob sie für ein Kleidungsstück 500€ oder 5.000€ ausgeben. In ihren finanziellen Verhältnissen ist das schlichtweg irrelevant. Und das ist auch die Zielgruppe, für die solche Mode gemacht wird. Die Sachen, die es im Outlet gibt, sind häufig speziell etwas billiger hergestellt, so dass auch untere Einkommensklassen ein wenig die Chance haben sich in die Welt der Schönen und Reichen einzukaufen.
Aber wenn ihr euch mal in einem echten Top-Designer-Store umseht, dann werdet ihr dort einen gigantischen Unterschied zu anderen Läden vorfinden. Ich habe das bei mir in der Stadt einmal gemacht. In solchen Geschäften stehen meist mehrere Verkäufer(innen) um einige wenige Kunden herum. Diesen Leuten wird die volle Aufmerksamkeit gewidmet und Gedränge gibt es dort nicht. Genau das ist es, warum reiche Leute dort so gerne einkaufen. Sie bezahlen über den Preis der Ware einen großen Geldbetrag dafür, damit sie sich nicht mit Hunderten anderen Menschen auf engstem Raum sein müssen. Es sind ausreichend Verkäufer da, die zudem hervorragende Manieren haben und gut ausgebildet sind. Sie bieten meist eine seht gute, typengerechte Beratung. Daher, ich verstehe das gut – brauche es selber aber nicht.
Wenn man so eine Gehaltsklasse erreicht, wo drei- bis vierstellige Beträge einfach keine Rolle mehr spielen, dann würde ich auch nur Markenkleidung kaufen. Vorher würde ich es nicht tun, weil ich einfach mein Geld nachhaltig investieren muss, um irgendwann finanziell frei zu sein.