Online PR und Reputationsmanagement in der postfaktischen Ära
In demokratischen Ländern konnte schon immer jeder frei äußern was er oder sie wollte. Früher war das ohnehin egal, denn niemand hatte unbedeutenden Leuten zugehört. Öffentlich-rechtliche Medien und private Verlage machten die Nachrichten. Sie entschieden im Wesentlichen darüber, was Menschen dachten und sie prägten die öffentliche Meinung. Doch in der Zeit von Google, YouTube und Social Media ist das anders. Die Macht wurde dezentralisiert. Jetzt kann theoretisch jeder die Öffentlichkeit nahezu kostenlos in Massen erreichen und Einfluss nehmen. Diese Entwicklung bringt Vorteile und Nachteile mit sich. Welche auch immer das sein mögen ist nicht das Thema. Uns ist in diesem Zusammenhang wichtiger, dass mit diesen Trends die Option und zum Teil Notwendigkeit entstand die eigene Online-Reputation gezielt zu managen.
Warum ist Online-Reputations-Management so wichtig geworden?
Die ersten bösen Auswirkungen der neuen Social Media Welt konnte man in Zeiten der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA sehen, oder auch in der Flüchtlingskrise 2015. Seriöse Zeitungen, öffentlich-Rechtliche und private Medien berichten in der Regel durchdacht und einigermaßen ausgewogen. Doch in diesen Jahren wurde das Web geflutet von Zeitungsmeldungen und Posts, die auf sogenannte Fake-News Webseiten verwiesen. Es waren YouTube-Kanäle, Blogs oder Online-Magazine ohne echte Redaktion. Dort wurden gezielt Falschmeldungen verbreitet, um die Bevölkerung in ihrer Meinungsbildung in die eine oder andere Richtung zu lenken. Zudem sorgten Trolle und von Algorithmen gesteuerte Profile dafür, dass bestimmte Themen und Meinungen in der Social Media die Berichterstattung dominierten.
Es hatte gut funktioniert. Die selektive Wahrnehmung des Menschen verleitet nämlich dazu sich ein Urteil zu bilden und dann nur noch Informationen aufzunehmen, die dieses im Nachhinein bestätigen. Hat man einen Menschen „bekehrt“, dann bleibt dieser in der Regel einer Denkrichtung treu. Selbst knallharte Beweise und sauber recherchierte Fakten sind dann nicht mehr in der Lage die Meinung wieder zu korrigieren.
Die Experten von der PR Agentur in München haben aus diesen Entwicklungen die Erkenntnis gewonnen, dass es für bekannte Persönlichkeiten oder für Unternehmen wichtig ist diesbezüglich immer aktiv zu sein. Teilweise schon prophylaktisch. Mit PR können Menschen oder Firmen dafür sorgen, dass richtige Informationen zu den eigenen Aktivitäten in der Presse kursieren. Damit machen sie sich zum einen bekannt, zum anderen sorgen die News dafür, dass die Meinungen ein realistisches Bild wiedergeben.
Tut man dies nicht, dann kann es passieren, dass die Konkurrenz oder uninformierte Influencer das Ruder an sich reißen. Man denke zum Beispiel an Siemens und die Lieferung einer Maschine an eine Kohlemine in Australien im Jahr 2020. Auf dieser Welt bohren jeden Tag Unternehmen nach Öl, verbrennen Massen an Müll und Kohle und verpesten ungehemmt die Umwelt. Doch die Lieferung einer einzigen Maschine löste einen riesigen Shitstorm aus und dominierte über Wochen die Nachrichten über den Konzern. Im Verhältnis war das völlig überzogen. Doch ein vermeintlich falscher Schritt und schon toben die Menschenmassen und verlieren jegliches Maß.
Wie funktioniert das Management für Online Reputation?
Es ist eine Aufgabe mit vielen Facetten. Im Wesentlichen geht es beim Reputations Management darum die Menge und die Art der Nachrichtet über einen selbst zu steuern und zu beeinflussen. Einige Beispiele:
Google stellt die SERPS zusammen. Sie entscheiden, was Menschen zu einem bestimmten Keyword lesen und was nicht. Denn die Top Ergebnisse auf den vorderen Plätzen ziehen den meisten Traffic an. In solchen Fällen würde eine PR Agentur dafür sorgen, dass die Nachrichten auf den ersten Plätzen durch richtige Informationen verdrängt würden. Sie lancieren Pressemeldungen oder Artikel in Blogs von Influencern. Diese werden dann mit SEO-Maßnahmen an die Spitze gebracht und überlagern die Fake-News.
In den sozialen Medien werden Anzeigen geschaltet, die positive Aspekte betonen. In allen möglichen Kanälen wie Twitter, Facebook oder Instagram werden Mitarbeiter beauftragt an den Diskussionen teilzunehmen und die Falschbehauptungen zu entkräften.
Solche und ähnliche Aktivitäten sind in einer Zeit schlichtweg erforderlich, um die Hoheit über den eigenen Ruf im Web zu behalten.